Bruchstücke

Der Schädel brummt, die Schläfen pochen im Rhythmus den der Puls vorgibt. Der silberne Glanz der Haare deutet vermeintliche Weisheit an. Im Gesicht sitzt das Alter tief in den Furchen fest und lässt sich kaum leugnen. Die Ohren oft lang gezogen und die Augen geöffnet bekommen.

Die Sommersprossen erzählen ein Märchen vom vergangenen Urlaub, der hart erarbeitet wurde. Von den Lügen des Alltags die Nase zu lang und die Beine zu kurz. So oft auf die Lippen gebissen, während der Kloß im Hals hängt.

Die Wangen gerötet, die Lider zu schwer um klar sehen zu können. Der Wimpernschlag trifft ins längst gebrochene Herz und reißt ein Loch in den Magen. Auf den Fuß getreten und auf Anhieb die Achillessehne erwischt.

Auf Knien daher gerutscht, um eine Ohrfeige zu kassieren. Arme die viel ertragen und den Karren immer wieder aus dem Dreck ziehen mussten. Mund weit aufgerissen, nichts dahinter, nur Gold was glänzt.

Der Schalk sitzt schwer im Nacken und schnürt langsam die Kehle zu. Schwere Last auf den Schultern zu tragen, die ursprünglich zum Anlehnen gemacht waren. Tränen Bahnen sich darüber ihren Weg bis zur glühenden Brust, auf der sie verdampfen.

Nasenflügel die sich vibrierend für den Ausbruch bereithalten. Des Verstandes beraubt, bäumt sich die Augenbraue auf und tritt in den Kampf gegen zitternde Hände an. Es brennt unter den Fingernägeln, die sich in das Fett bohren, welches du noch abbekommst.

Mit Händen und Füßen dagegen wehren, das schwere Kreuz zu tragen. Die Nase in fremde Angelegenheiten gesteckt, passt die Faust plötzlich aufs Auge. Kopf verdreht, Hals umgedreht, Rücken zugedreht.

Den kleinen Finger der gierigen Hand entrissen, Hände wieder selbst gewaschen. Mit ausgestrecktem Ellenbogen durchboxen während die Fenster zur Seele plötzlich zur Quelle werden. Die Zeit kann keine Wunden heilen, solange Fell und Blut kaum dicker als Wasser sind.

Wenn Lachen nicht mehr die beste Medizin ist, bleiben Narben zurück, welche die Geschichte immer wieder erzählen werden. Den Körper von Scham bedeckt und dadurch undurchschaubar. Dann löst sich alles in Einzelteile auf. Was übrig bleibt, ist der gläserne Mensch.

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