Die sieben Todsünden

Superbia: Hochmut, Eitelkeit, Stolz, Übermut Avaritia: Geiz, Habgier Luxuria: Wollust, Ausschweifung, Genusssucht Ira: Zorn, Rachsucht, Vergeltung, Wut Gula: Völlerei, Gefräßigkeit, Maßlosigkeit, Selbstsucht Invidia: Neid, Eifersucht, Missgunst Acedia: Faulheit, Feigheit, Ignoranz, Trägheit des Herzens Lächelnd bindet mir der attraktive Kerl an der Kasse ein Bändchen um das Handgelenk und wünscht mir mit einem kecken Zwinkern viel…

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Search and destroy

Der Blick bleibt an den Füßen des Gegenübers hängen. Blut vermischt sich dort mit Staub und Schmutz, bildet eine dicke Kruste, deren ledrige Umgebung sich rotentzündlich verfärbt. Ein leises Schnattern. Mahlende Zähne. Das übriggebliebene Auge starrt leer. Der Arm, übersät mit gelblichen Pusteln schnellt aus dem Dunkel, greift mir an den Hals. Verzweifelt versuche ich…

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Auf der Klippe

Zwischen den vielen Bäumen ist der Himmel in ein dezentes Abendrot getaucht. Mit gesenktem Kopf sitzt er am Rand der Klippe. Die Aussicht ist wunderschön, obgleich er weiß, dass sich hier schon sehr viele Menschen das Leben nahmen, welchem sie überdrüssig waren. Der Abgrund liegt direkt vor ihm und lässt durch die vielen Felsvorsprünge die…

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Draußen ist mehr Platz als drinnen

Wie jeden Abend der vergangenen Wochen, sitzt sie auf dem Holzstuhl und obwohl es nicht viel zu sehen gibt, schweift ihr Blick wie in Zeitlupe immer wieder durch die fünfundzwanzig Quadratmeter. Zwei Betten, vereinzelte Fotos und von Kinderhand gemalte Bilder, wenige persönliche Gegenstände, dafür aber viele Schläuche die zu diversen Geräten führen, ein gerahmter Kunstdruck…

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Hivemind – oder gegen ungenügend Gesellschaftskritik

Schenken wir der Evolutionstheorie Glauben, sind wir die dominantesten, schönsten, gesündesten, anpassungsfähigsten, – schlicht die tollsten Lebewesen, die je existierten. Vielleicht liegt es an der menschlichen Bescheidenheit, die kein Gespür für eigene Fähigkeiten und Besonderheiten aufkeimen lässt, oder auch an den maßlosen Erwartungen, sowie der übersteigerten Kritikfreude meiner Umgebung, die mir von Kind auf vermittelt…

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Bettgeflüster

Wie Sandpapier, so rau und trocken fühlt sich sein Rachen an. Zum einen, weil er gerade noch stöhnend nach Luft japste; zum anderen, weil ihm Erinnerungen die Kehle zuschnüren. Gerade eben noch, erlaubte sie ihm, alles mit ihr anzustellen was immer er wolle. Und nun liegen sie nebeneinander; nackt, verschwitzt, erschöpft und befriedigt. Sie löscht…

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