Ibiza

Noch ein paar Tage strahlender Sonnenschein würden gut tun, so mein Gedanke, in der Prognose eines herannahenden und bestimmt wieder nicht enden wollenden Winters, bevor ich mich der Pflege meiner alljährlichen Winterdepression widmen würde. Also buche ich mir einen Platz im Flieger nach Ibiza. Yeah! Party, Sonne, Strand, alles easy going! Das ist es, was ich jetzt brauche. Und das auf dem Eiland schlechthin, auf dem alles begann – vor 40 Jahren, mit den Flowerpower-Leuten als das Spießertum in Deutschland seinen Höhepunkt erreicht hatte und auf dem Hippietrail von Typen wie Uschi Obermaier, Rainer Langhans, Mick Jagger etc. die sexuelle Revolution aus dem Ein-Million-Jahre-Prüderie-Korsett eingeläutet wurde. Plätze gibt es hier zum Verlieben! – Das Zirpen der Zikaden an diesen zauberhaften, seicht dahingelebten Abenden verleitet zur Muse – der schwere Wein gibt den Rest. Doch den Mythos Ibiza riecht man noch, am Duft der Myrthe und des Hibiskus, sowie der leichten Brise eines Sommerwindhauchs, angefacht vom wilden Rauschen des Meeres, welcher sanft die Haut streichelt und Lust auf mehr Berührung macht. Gleich am ersten Abend hole ich mir das Beste was mein Klamotten- und Make-up-Repertoire zu bieten hat aus dem Köfferchen und werte meinen Körper damit auf – Das ,,kleine Schwarze“ von Chanel, ein Klassiker der immer geht, dazu Louboutins deren rote Sohle „SEX“ schreit und Yves Saint Laurents Rock & Baroque Make up. Eine exklusive Duftnote – fertig!  Last, but not least nach dem Motto ,,I wear my sunglasses at night, wird die YSL-Rockstar-Aviator zum Schutz des Auges vor vagabundierenden Laserblitzen, und das noch alles Schöne dieser Welt blicken will, aufs Näschen drapiert. Mhhh . . . kann sich sehen lassen, wie ich finde! Ausserdem ist die Auswahl auch nicht wirklich so groß. Ab in den berühmt berüchtigten Cocoon-Club. Dort steigen „Amnesia“-Partys! Wow, scheint genau das Richtige für mich zu sein. Ich stehe also optimiert bis zum Anschlag am Tresen ganz ohne Pose, weil ich brauch das nicht und bestell mir ’nen Mojito. Die Atmosphäre hat was hedonistisches. Sven Väth übertrifft sich wieder mal selbst an den Turntables und ich komme mit dem zweiten und dritten Drink in Stimmung – Mit „Hey, kennen wir uns?“ werde ich von einem eher unattraktiven, dafür aber sehr gut angezogenen älteren Typen angesprochen. Meine Schönheit lebt von seiner Hässlichkeit. Ich bin sein Geschenk und wir profitieren beide davon. So läuft das eben  . . .

Ob er mich durchschaut hat?

Ich küsse ihn ohne irgendein Wort zu sagen leidenschaftlich. Das erregt ihn.

Mich erregt der Gedanke an eine eventuelle Mega-Yacht  . . .

Er fragt mich tatsächlich, ob ich mit ihm auf seinem Boot frühstücken möchte.

Ich nicke und lächle unbeeindruckt.

Wir holen meinen Koffer.

Auf der Yacht dusche ich erst mal und ziehe meinen Bikini an, bevor wir gemeinsam den Sonnenaufgang beobachten.

Die Crew hat Drinks und Frühstück vorbereitet und sich gleich daraufhin zurückgezogen.

Ich stammle irgend etwas – er lächelt mit seiner weltmännischen Nonchalance, die mich schwach werden lässt.

Ich kippe den Drink hinunter und sitze bereits auf ihm  . . .

Jeden Abend legen wir woanders an.

Immer rechtzeitig genug, um in den edelsten Designerläden meine Garderobe für die Nacht zu ergänzen.

Nach fünf Tagen ist es wieder Zeit Abschied zu nehmen.

Ich mit Übergepäck.

Er mit der Leichtigkeit eines erfahrenen Verführers . . .  that´s  it!!!!!!!!!

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6 Kommentare

  1. Manchmal vergisst man die Leichtigkeit des Seins. Ein Fehler, wie ich hier lesen kann. Beneidenswerte Oberflächlichkeiten!

  2. Ohoo! – Einladung zum ,,sit-on“ auf einer Mega-Yacht mit Multi- Verköstigung und exclusiver Garderobenerweiterung. Welche Partymaus würde da nein sagen!?

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