Gibt es IKEA in Indien?

Ich habe es satt. Ich will einkaufen, dem Konsumterror frönen und jedesmal winselt mich ein Inder auf seinen blutiggescheuerten Knien an, um mir ein schlechtes Gewissen zu machen. Die gleichen Inder, die auf den Volksfesten ihren Tand an Leute verscheuern, die selber Tand sind. Möchten sich ein kleines Zubrot verdienen, für eine Schüssel Reis mehr am Tag und einen neuen roten Lippenstift, um sich den Punkt auf der Stirn zu erneuern, denn der letzte ging fürs Schminken der Tochter drauf. Die verdient auch Geld. Mit ganz bemaltem Gesicht. Denn kleine Gesichter kommen gut, da sehen Schwänze immer eine Nummer größer aus, das steigert das Wohlbefinden der Freier.

Da stehen und sitzen sie also, knien auf ihren abgesifften Polstern und schauen einen mit einem Hundeblick an. Wo doch inzwischen jeder weiss, dass Hunde nur Flöhe haben und fressen und Kinder ins Gesicht beissen. Derangierte Gesichter mit ausrangierten retrokapitalistischen Taktiken und  trotzdem erfolgreich, genau wie die verkackten verflohten Köter. Finden immer einen Dummen, der sich ihrer annimmt.

Wenn man den Blick in die Sammelschale wirft, ist man gefangen, verloren, erwischt. Denn die sind gerade mit einer Handvoll Münzen gefüllt um den Eindruck zu erwecken, Scheisse, dem muss ich noch was geben, muss den Haufen Münzen etwas vergrößern. Dem muss ich was geben, muss zeigen das ich ein Gewissen hab. Ein guter Mensch bin, ein guter. Jaja. Um selbst dran zu glauben und letzendlich doch in der Hölle an einer Stange zu schmoren, denn Luzifer steht auf frisch ausgeblutetes Sünderkebab.

Aber anstatt sie anzuschreien, in die Familienplanung zu treten oder mit Missachtung zu strafen, kramt man zwischen Fusseln und ranzigem Kaugummi, welches seit zwei Jahren das Verfallsdatum überschritten haben, genau wie man selbst. Den Blick verzweifelt nach oben zu einem Gott gerichtet, der gerade Glücksrad schaut, sich am Sack kratzt und keine Zeit hat dir mit einem lässigen Fingerschnippen ein paar Cent in die Hand zu zaubern oder dich in die nächste Wichskabine eines Sexshops teleportieren könnte.

Und in diesem Moment, der das Zeitempfinden unangenehm verändert, denn du willst nicht zu lange bei diesem Unrat stehenbleiben, du könntest dich anstecken und selbst zu Unrat werden, in diesem Moment stellt sich für eine Tausendstelsekunde die Frage: Was kostet die Herstellung einer Patrone?

Genausoviel wie die 50 Cent die man in den Mc Donalds-Getränkebecher reinwirft, weil die grade zum Telefonieren genügen, und wieso sollte ein indischer Penner telefonieren wollen, wenn dann eh nach Indien um seiner Familienherde Hallo zu sagen, die grade eben dann keine Zeit hat, weil sie im zugeschissenen Ganges irgendwelche Waschungen vollzieht, vermutlich mit Seife. Seife aus Lauge, aus Asche, aus ihren Verwandten, die grade eben oder letzten Mittwoch (weil da nix Interessantes im indischen Fernsehen läuft, außer die zweitausendste Wiederholung von irgendwelchen Hindukuh-Unfällen, die sich jeden Tag in Indien ereignen) verbrannt worden sind. Der Kreislauf des Lebens nennen das altkluge Besserwisser und kratzen sich dabei die Arschfisteln blutig.

Was würde es ausmachen, dieses Ungesicht mit einer 50 Cent-Patrone zu beschenken, einem neuen Punkt auf der Stirn, der Hinterkopf platzt in einem roten Nebel, eine Gischt aus Blut spritzt an die nächste Betonwand. Graue Betonwand. Gebaut in den Siebzigern oder Achtzigern oder noch vor der beschissenen unbefleckten Empfängnis Mutter Theresas, dieser alten Fickschatulle (Danke an Denkschmerz für diese grandiose Wortschöpfung). Grauer Beton für graue Leute mit grauenvollen Gedanken. Die im Morgengrauen aufstehen, mit violetten Krampfadern im Gesicht vom letzten Vollsuff, die ihren Sony-Fernseher mit 186 cm Blackplanarluxtrinitronmatrix-TFT einschalten, um beim neuesten Fußfetischporno abzuwichsen. Die nicht langweilig sind, sondern auch mal Lust auf was Neues haben. Zum Beispiel Toast mit Schuhcreme zu beschmieren, den Hund zu ficken oder beim Pissen den Strahl anzuhalten, weil das abhärtet bevor die Hölle ihre Pforten öffnet.

Zurück zum Wesentlichen, sagt das Wisent.
Man will so einem Dorsch also mitten ins Gesicht schiessen oder zumindest scheissen, weil nicht grad jeder eine Knarre dabeihat, wenns dringend nötig ist, sowieso nicht in diesen Zeiten, wo jeder Zwölfjährige die Bleispritze seines Erzeugers im Kleiderschrank findet und damit die halbe Grundschule ausrotten kann. Also einfach Hose runter, Rosette gerunzelt und fett abgeschissen, bis der Zappergeck erstickt und falls nicht, dann halt noch ein paarmal drauftreten.

Wie laut sind brechende Knochen? Berstende Kiefer, Schlüsselbeine und Zahnhälse? Wieviel Dezibel? Gehört man dann schon zu den Lärmterroristen, die dummerweise immer über einem wohnen mit Parkett, Klavier und Rotzplagen, denen Steppschuhe geschenkt werden? Die wandelnden akustischen und meist auch optischen Beleidigungen auf zwei Beinen, die einem keine ruhige Minute gönnen, nicht mal wenn sie ins Bett gehen, weil sie vögeln wie Bohrschlaghämmer beim Straßenaufriss. Diesen Leute gehört ein Hörgerät an die Lauscher getackert, der Empfangspegel bis zum Anschlag hochgedreht und dann in den Kinderhort von IKEA geworfen. Gibt es IKEA in Indien? … to be continued!

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4 Kommentare

  1. Ich hätte Dir nie Sibylle Berg geben sollen, Du kranke Seele!
    Außerdem hast Du einmal „das“ statt „dass“ nach einem vergessenen Komma geschrieben.(Juhu, ich hab einen Fehlerr entdeckt!!
    Ich werde Dich in meine Abendgebete mit aufnehmen…. ;-)

  2. Ja wo, ich finde es nicht. Ich kann mich nur verbessern, wenn man mir sagt wo die Fehlerr(!) sind. Ich will nicht, dass du mich in deine Gebete aufnimmst, du betest den Teufel an. HAHAHA!

  3. Wäre dein Beitrag nicht von so unglaublicher Frische und Lebendigkeit geschrieben, so könnte man annehmen es handele sich hier um einen Typen, der sich die Menschenverachtung auf die Fahne geschrieben hat um dem Rest der Welt damit um die Nase zu wedeln. Man braucht schon ein gerüttelt Maß an geistiger Trennschärfe, um nicht gleich in Empörung auszubrechen, bei so viel Respektlosigkeit und unerhörter Niedertracht, wie hier über ein seit Jahrtausenden geschundenes und gebeuteltes Volk hergezogen wird!
    Der Schreibstil aber, ist genial !

  4. Geschundes und gebeuteltes Volk? Den Misanthropen interessiert die Herkunft wenig. Mensch bleibt Mensch bleibt Untier.

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