Wie aus positiven Studien „bad news“ gemacht werden

Die Südwestpresse geht mir mal wieder auf den Sack mit ihrer Meinungsmache. Heute finde ich einen Artikel mit der Headline „Tobias hat bessere Jobchanche als Serkan – Studie weist auf ethnische Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt hin“. Eine Universität hat dazu 1000 fiktive Bewerbungen für eine Feldstudie verschickt. Jedes Unternehmen erhielt zwei Bewerbungen, mit einem Bewerber der einen deutschsprachigen Namen trägt und einem Bewerber der einen ausländisch klingenden Namen trägt. Beide Bewerber hatten die gleichen Qualifikationen: In Deutschland aufgewachsen und Wirtschaftsstudent im dritten Semester. Und jetzt kommt die unfassbare Auswertung: Insgesamt erhielten die Bewerber mit türkischem Namen 14% weniger positive Einladungen, also Einladungen zu Bewerbungsgesprächen oder direkten Stellenangeboten. Leo Kaas, Professor der Wirtschaftstheorie meint, dass dies eine „ethnische Diskriminierung“ auf dem deutschen Arbeitsmarkt sei!

Ahahahaha?! 14% weniger, bedeutet grob umgerechnet, dass der ausländische Bewerber auf 20 Bewerbungen drei Absagen mehr erhält als der deutsche Michel. So langsam frage ich mich, wo hier die Grenze zur Diskriminierung angesetzt wird. Wäre der Unterschied bei 40 bis 70%, könnte man sagen, dass dies eine bedenkliche Zahl wäre. So wissen wir aber wieder, dass sich hochbezahlte deutsche Wirtschaftstheoretiker an 100%ig den Steuerzahler kostenden Erhebungen aufgeilen, die rein inhaltlich sagen, dass es eigentlich KEINE WIRKLICH BEDENKLICHE BENACHTEILIGUNG für ausländische Bewerber gibt.

Den bildzeitungshysterischen Meinungsmachern der Südwestpresse, sowie dem Selbstinszenierungspraktiker Kaas gehört eine Lektion in Sachen Massenmanipulation und Ethik eingebläut. Die korrekte Headline müsste lauten: „Endlich! Das Niveau von Bewerbungszusagen deutscher und ausländischer Initiativbewerber ist nahezu auf einem gleich hohen Level angelangt. Frauen waren aus der Studie ausgeschlossen; die gehören in die Küche!“

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