Suicide birds

Da sitze ich in meinem motorisierten Gefährt, nichtsahnend. Plötzlich stürzt sich ein Exemplar der geflügelten Gattung halsbrecherisch in einem tiefen Schwung von links kommend am insektengespickten Motorgrill vorbei. So tief, dass ich den Hals recke, um zu sehen, ob es dem gefiederten Genossen das Genick gebrochen hat oder ob er die rettende rechte Seite erreicht hat. Was treibt ein Federvieh zu so einer Verzweiflungstat? Hat man ihm ein Kuckucksei ins Nest gelegt? Oder handelt es sich hierbei um eine blöde Wette unter gelangweilten Piepmätzen? Ich finde keine passable Antwort auf meine Fragen. Ein Blick in den Rückspiegel sagt mir, irgendwie hat er es geschafft. Wie immer eigentlich. Erleichterung? Keine Spur. Gefrustet reisse ich das Steuer nach rechts, überspringe mit dem Vorderrad den Randstein und plätte mit voller Absicht ein paar Rotzaffen die gerade quäkend ihren Heimweg von der Schule angetreten sind. Schädel platzen wie Melonen, Knochen brechen in Tausendstelsekunden. Ein neongelber Scout Schulranzen fliegt durch die Luft und entlädt seinen Inhalt wie ein amerikanischer Bomber über Afghanistan. Ein Apfel rollt seiner ungewissen Zukunft auf dem Bürgersteig entgegen. Jetzt geht´s mir besser.

Verbreiten, teilen, infizieren!

3 Kommentare

  1. Jetzt in Echt – Oder ist das mal wieder einer deiner Schocktherapien für eine allzu relaxte Leserschaft? – ist das wahr, so mach dich auf den Gluckenlynchmob gefasst, der noch heute deine Wohnstatt aufsuchen wird um dir mit ihren aufgebrachten Partner-Gluckerichen den Garaus zu machen!

  2. Natürlich in echt, doppelecht. Ich überfahre täglich mindestens fünf Menschen, zehn Tiere und zerstöre drei öffentliche Einrichtungen.

  3. Ja, kann ich bestätigen! Das macht er wirklich!

    Ich hab mich neulich auch gefragt, ob die Vögel Wetten abschließen, wer näher ans Auto ran saust. Sowas wie eine Aufnahmeprüfung, wenn man der coolen Clique der Singvögel angehören will.
    Oder sie haben etwas gegen uns unschuldige Autofahrer und wollen uns derart erschrecken, dass wir im Graben landen oder eines der am Strassenrand herumbrüllender Kinder überfahren.

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert