einfach sein

Wie erlangt man Freiheit?

Was bedeutet FREIHEIT eigentlich? Finanzielle Unabhängigkeit? Meinungsfreiheit? Die Freiheit zu tun und zu lassen, was man will? Frei zu sein von Ängsten und Sorgen? Selbstbestimmung?

Freiheit (lateinisch libertas) wird in der Regel verstanden als die Möglichkeit, ohne Zwang zwischen verschiedenen Alternativen auswählen und entscheiden zu können. Der Begriff benennt allgemein einen Zustand der Autonomie eines handelnden Subjekts.

Als eine Autonomie (von altgriechisch autonomia = sich selbst Gesetze gebend, Eigengesetzlichkeit, selbständig) bezeichnet man Bestrebungen nach Selbständigkeit, Selbstbestimmung, Unabhängigkeit, Selbstverwaltung oder Entscheidungsfreiheit.

Ist autonomes Handeln möglich? Unterliegen wir nicht mit jedem Gedanken der Gewissheit aus Vernunft zu handeln, aufgrund rationaler Entscheidung die eigene Autonomie auszuhöhlen? Solange sich der Mensch seinen Gedanken unterordnet, die sich aus Wahrnehmungsstrukturen vergangener Ereignisse, Umstände und Möglichkeiten zukünftiger Prozesse konstruieren, kann kein autonomes Handeln möglich sein. Der Mensch verbaut sich ergo durch seine pseudoliberale Selbstbestimmung den Weg zu wahren Freiheit: Durch das Auferlegen einer Selbständigkeit grenzt sich der Verstand durch eine nicht rational steuerbare Gedankentätigkeit ein.

Wie entkommt man dieser Zwickmühle?
Die Befreiung des Geistes von der Gedankentätigkeit ist der erste Schritt. Kein Gedanken in Vergangenes mehr, kein Aufrollen alter Geschichten und kein Durchwühlen antiquarem Bewusstseins. Dergleichen gilt für Zukünftiges: Kein Pläneschmieden mehr, Ziele stecken, Einkaufslisten erstellen. Das Leben im Jetzt. Einfach sein. Existieren, atmen, den Moment erleben. Spüren wie sich der Dickdarm entleert, hören wie sich der Nachwuchs die Köpfe einschlägt, ohne mit der Wimper zu zucken. Fühlen wie Abgaswinde durch das schüttere Haupthaar streichen und sich der malariaverseuchte Stechrüssel eines Moskitos in die Haut bohrt. Die Krankheit akzeptieren, den Mahnbescheid anfassen und nichts empfinden, die Frau anfassen, die lange kalt ist und nichts empfinden. Das Blut schmecken und nichts empfinden. Das Messer wieder in die Schublade legen. Oder auch nicht.

Das ist Freiheit.

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4 Kommentare

  1. Es scheint so, als handle es sich hier um jemanden, der im Begriff ist, die finale Konsequenz aus dem Desaster seiner verstrichenen, vielleicht manchmal aus dem Ruder gelaufenen Lebensphasen zu ziehen. Erstaunlich auch, die Erfahrung, wenn einem (wie in Zeile 6 von unten bemerkt) einem ,,die Abgaswinde durch das schüttere Haupthaar streichen“. Ich jedenfalls war noch nie so nah an einem furzenden Arschloch – Was für eine Erfahrung – Sicherlich ist auch das Freiheit!

  2. Ach sooooo war das gemeint!

    Nur die Anrede ,,Fichte“ verstehe ich nicht ganz.
    Fichte (botanisch: Picea abies) wächst im Wald.

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